Ingeborg Bachmann heute denken.

Vortrag von Pierre Joris und Gespräch mit Andreas Wagner.

43 Jahre nach dem Tod der Autorin ist es notwendiger denn je, die Literatur von Ingeborg Bachmann zu lesen und über sie nachzudenken.

The Agony of Ingeborg Bachmann von Pierre Joris versucht, dies zu leisten. Der Text geht von ihrem allzu frühen Tod durch einen “Unfall” aus, ein Tod, der etwas anderes als nur die Folgen einer Brandverletzung war, auch wenn der letzte Satz ihres Romans Malina — „Es war Mord“ — nicht wörtlich zu nehmen ist. Oder doch? Denn in Bachmanns Denken ist der Tod immer mit Mord verwandt: „Man stirbt ja auch nicht wirklich an Krankheiten. Man stirbt an dem, was mit einem angerichtet wird.“

Was sie schrieb, ist gegen diesen andauernden Terror gerichtet. Die Liebe gilt üblicherweise als der große Antagonist des Todes, aber im Fall von Bachmann, für die „die Männer unheilbar krank sind“, war gerade die Liebe vielleicht eine Art Streichholz, das sich entzündet an den Widerständen einer Nachkriegszeit, in der es immer noch ungewöhnlich war, die Rolle einer großen Dichterin mit der einer emanzipierten Frau zu verbinden.

Pierre Joris spricht über Liebe und Tod bei Ingeborg Bachmann und unterhält sich mit dem Dramaturgen Andreas Wagner (TNL) über die szenische Lesung am 14., 17. und 21. Juni im TNL.

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