Er ist einer von mehr als 1000 Luxemburgern, die um die Mitte des 19. Jahrhunderts im Dienste der niederländischen Kolonialmacht Kriegsdienst im heutigen Indonesien leisteten. August Kohl war ein Söldner wie andere auch, doch gibt sein autobiographischer Erlebnisbericht einen einmaligen Einblick in die Lebensläufe eines Soldaten, der ein für die damalige Zeit exotisches Land kennenlernt. Das Leben Kohls und seine Memoiren legen Zeugnis einer fast vergessenen Episode Luxemburger Geschichte ab, als der Militärdienst auch für fremde Mächte von zahlreichen jungen Männern des Großherzogtums als Verdienstmöglichkeit wahrgenommen wurde. Der Militärhistoriker Thomas Kolnberger erläutert die im CNL erschienen Edition und der Schauspieler Nickel Bösenberg trägt aus der „Heldenreise“ vor.
In der im CNL erschienenen Edition werden Kohls Memoiren kommentiert sowie in Begleitartikeln besprochen und in den historischen Kontext der Epoche von Kolonialismus und luxemburgischer Staatsbildung gestellt.
Norbert Franz, seit 2010 außerplanmäßiger Professor an der Universität Trier; Promotion zur Sozialgeschichte der Stadt Luxemburg im 18. und 19. Jahrhundert; Mitherausgeber der Zeitschrift Hémecht (Luxemburg).
Thomas Kolnberger, seit 2015 Forscher und Koordinator des Projekts Material Culture and Spaces of Remembrance an der Universität Luxemburg; Promotion zur Stadtgeschichte Phnom Penhs (Kambodscha); Mitherausgeber der globalgeschichtlichen Reihe »Expansion-Interaktion-Akkulturation« und der militärgeschichtlichen Reihe »Krieg und Gesellschaft«.
Helmut Lukas, stellvertretender Direktor des Instituts für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften; Promotion zu den Toba-Batak Samosirs (Sumatra); Lehrtätigkeit an der Universität Wien sowie Gastprofessuren in Südostasien.